Fotodokumentation von den Lahnbergen
bis zur Großseelheimer Straße hinunter

  Die neue Radspur von Ende 2020

Was haben die Stadt und HessenMobil neu gemacht für Fahrradfahrer von der Fußgängerbrücke auf den Lahnbergen zur Großseelheimer Straße und dort hinab?

Das ist die Strecke. Problematisch ist der vier-spurige Bereich oben auf dem Berg und vor allem der Abzweig rechts nach Kirchhain und direkt darauf die Einmündung der Strecke aus Kirchhain.


Das sieht nicht gut aus. Eine vierspurige Straße mit erlaubter Geschwindigkeit von 70 km/h. Sicher ist irgendwo links oder rechts ein Radweg vorgesehen. Ich schaue mal.
Kleine Anmerkung: Die Geländerhöhe der Brücke erlaubt eigentlich keinen Fahrradverkehr! Sie muss dringend erhöht werden.


Noch die gute alte 4-spurige Straße. Aber es soll sich etwas ändern, deutet das Schild an.


Darauf haben wir nicht genau gewartet! Die Autos werden noch mal extra auf uns drauf gelenkt.
Sicherlich gibt es Gründe dafür.



Hm... Bevor hinten der rote Radstreifen beginnen kann, werden die Autos ein weiters Mal auf den rechten Fahrbahnrand zugedrängt. Auch das erschließt sich dem Radfahrer nicht.


Jetzt aber! Ein breiter roter Streifen prangt auf der Straße und die Autos haben tatsächlich nur noch eine Spur zur Verfügung.


Fühlt sich wirklich besser an. Man sieht auf dem Asphalt noch die Reste der alten Markierung, als die Radfahrer direkt an die Autos herangedrängt wurden. Und die erste spannende Stelle naht!


Es ist deutlicher als zuvor, dass es sich hier um einen Radweg handelt. Kreuzen müssen die Autos dennoch. Wie es sich im Alltag macht, ist noch nicht klar.


Auf diesem Stück verlor sich zuvor der Radweg im Nichts. Jetzt ist es klar, dass die Autos rasch die Radspur kreuzen müssen, um den Radfahrenden Platz zu lassen.


Bergauf blickend sieht man auch sehr schön, wieviel Platz den Radfahrenden jetzt eingeräumt ist und wie deutlich es den Autofahrenden wird, dass sie sich beim Einscheren anpassen müssen.


Hier ist die Abzweigung zur Sonnenblick-Allee. Auch hier könnte die Breite des Fahrradstreifens tatsächlich helfen, eine gewisse Priorität auszustrahlen. Immerhin auch nur noch Tempo-50 für den Autoverkehr.


Die Einmündung von der Sonnenblickallee. Hier konnten Autos immer schwungvoll auf eine eigene Spur rechts abbiegen und sich dann einordnen. Jetzt geht es nicht mehr, weil sie bei der alten Fahrweise auf dem Radweg fahren würden. Wir sind gespannt, wie sich dies im Alltag macht.


Die letzte Einmündung. Jetzt wird es für Radfahrer - immer noch weit oben auf dem Berg - doch städtisch eng. Gegenwärtig deuten Autofahrende auch noch an, was sie von einem Radweg hier halten.


Vorbereitungen: Verkehrsinseln werden zurückgebaut, um Platz für Radweg-Markierungen zu gewinnen.


Parkstreifen bergab, Sicherheitsstreifen, Fahrradstreifen, Autostreifen und noch ein Fahrradstreifen bergauf sind von rechts nach links zu sehen.
Im Vergleich zu früher ist es jetzt eindeutig, dass sich jeweils nur 2 Fahrräder und ein Auto begegnen/überholen können. Zwei Autos und ein Fahrrad passen nicht in eine Fahrbahnbreite. Wird jemand warten oder werden Sicherheitsabstände unterschritten?



An der Verkehrsinsel sieht man noch Bauarbeiten, aber man sieht auch den Radstreifen, mit dem sich der Autoverkehr die Straße teilen muss. Sehr deutlich erkennt man auch, dass die Straßenbreite unmöglich ausreicht, um einen Radfahrer mit dem erforderlichen Abstand zu überholen.


Nochmal: Werden Autofahrende lernen, dass sie hier Radfahrende nicht überholen dürfen, auch wenn der Streifen es suggeriert?


Radweg, Fußweg, Straße? Hier musste jemand einfach mal parken :-)


Ok, für Fahrradfahrer bleibt hier kein Platz zwischen dem Falschparker und dem Autoverkehr. Aber auch für den Autoverkehr ist nicht so richtig viel Platz :-)


Es bleibt nicht viel Platz für die Autos neben den Fahrradspuren. Die Markierung kann natürlich auch erläutern, warum ich vermutlich weiterhin andere Wege bevorzugen werde.


Ich fasse zusammen: Ein sehr ambitioniertes Projekt, mit dem die Stadt zeigen möchte, dass auf der glücklicherweise recht breiten Großseelheimer Straße nicht nur für Autospuren auf- und abwärts, sondern auch für Radverkehrsstreifen und teilweise noch für Parkplätze Raum ist. Durch die vielen Streifen wird zwar kein zusätzlicher Platz gewonnen, der Sicherheitsabstand für das Überholen von Fahrradfahrenden wird auch nicht verdeutlicht. Aber es wird deutlich, das Fahrradfahrende hier her gehören.
Mir kommt es vor, als ob ich mehr Radfahrer sehe, wenn ich die Großseelheimer Straße kreuze. Ich habe auch von anderen gehört, dass sie dort jetzt viel beruhigter Fahrrad fahren. Ich selber mag es immer noch nicht und bevorzuge Schleichwege oder fahre durch den Wald.

Ich betreibe diese kleine Internetseite als private Einzelperson.
Sie soll vor allem für diesen kleinen feinen Zweck einfache Dokumente und Ergebnisse verfügbar zu machen.
Ganz kurz zu meiner Person:
Mein Name ist Ulrich Schu, ich wohne seit 1991 in Marburg und bin seitdem als Arzt beim Universitätsklinikum tätig.
Ulrich@Fahrradinitiative-Lahnberge.de